Örtliche Steuern sind Abgaben, die von Städten und Gemeinden erhoben werden, um ihre Haushalte zu finanzieren. Dazu zählen unter anderem die Grundsteuer, die Hundesteuer und die Vergnügungsteuer. Diese Steuern sind speziell an die jeweilige Region gebunden und variieren je nach Kommune.
Die Bayerische Verfassung gibt Gemeinden das Recht, Abgaben zu erheben. Die Gewerbesteuer und Grundsteuer sind dabei besonders wichtig. Auch Verbrauch- und Aufwandsteuern wie die Hundesteuer zählen dazu. Unser Ratgeber erklärt, wie das System funktioniert.
Grundlagen der kommunalen Abgaben und ihre Bedeutung
Kommunale Finanzhoheit ist wichtig für die Selbstverwaltung der Gemeinden. Sie erlaubt es, eigene Steuern zu erheben und zu verwenden. Grundgesetz, Landesverfassungen und Kommunalabgabengesetze regeln dies.
Rechtliche Grundlagen für Kommunalabgaben
In Bayern regelt das Kommunalabgabengesetz (KAG) die Abgaben. Im Freistaat Sachsen ist das sächsische Kommunalabgabengesetz (SächsKAG) wichtig. Das Buch von Driehaus ist ein Standardwerk in diesem Bereich.
Bedeutung für den Gemeindehaushalt
Kommunalabgaben sind sehr wichtig für Gemeinden. Sie helfen, Investitionen und laufende Kosten zu finanzieren. In Baden-Württemberg gibt es Steuern wie die Grundsteuer und Gewerbesteuer.
Manche Gemeinden erheben auch Pferdesteuer oder Übernachtungssteuer. Diese Steuern sind besonders in touristischen Gebieten wichtig.
Die Einnahmen aus Steuern zeigen, dass Gewerbesteuer und Einkommensteuer wichtig sind. Grundsteuer kommt auch vor. Aber es gibt große Unterschiede zwischen den Bundesländern, besonders bei der Einkommensteuer.
Örtliche Steuern im kommunalen Finanzsystem
Kommunale Steuern sind sehr wichtig für die Finanzen der Gemeinden. Dazu gehören Steuern wie Gewerbesteuer und Grundsteuer. Auch Verbrauch- und Aufwandsteuern zählen dazu. Diese Steuern helfen den Gemeinden, finanziell unabhängig zu sein.
Die Gemeinden können lokale Steuern selbst festlegen. Doch die Gesetze dazu sind im Grundgesetz festgelegt. Zum Beispiel können Länder Gesetze über bestimmte Steuern machen.
Kommunale Steuern sind ein wichtiger Teil der Finanzen der Gemeinden. Sie helfen, die Bedürfnisse der Gemeinden zu decken. Aber es gibt auch Grenzen durch Gesetze.
Steuerart | Beschreibung | Relevanz für Gemeinden |
---|---|---|
Gewerbesteuer | Wichtigste kommunale Steuerquelle, erhoben von Unternehmen | Wichtige Einnahmequelle für Gemeinden, ermöglicht flexible Anpassung durch Hebesätze |
Grundsteuer | Realsteuer auf Grundbesitz, aufgeteilt in Grundsteuer A und B | Regelmäßige Einnahmen, Finanzierung kommunaler Infrastruktur |
Kommunalsteuern | Weitere örtliche Verbrauch- und Aufwandsteuern wie Hundesteuer, Zweitwohnungssteuer | Ergänzen das kommunale Steuersystem, bieten flexible Anpassung an lokale Bedürfnisse |
Kommunale Steuern sind sehr wichtig für die Finanzen der Gemeinden. Sie helfen, auf lokale Bedürfnisse einzugehen.
Gewerbesteuer als wichtigste Einnahmequelle
Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für deutsche Kommunen. Sie wird von Gewerbebetrieben erhoben. Die Berechnung basiert auf dem Gewerbeertrag und dem Hebesatz.
Berechnung der Gewerbesteuer
Der Gewerbeertrag wird mit 3,5% multipliziert. Es gibt Hinzurechnungen und Kürzungen nach dem Gewerbesteuergesetz. Diese beeinflussen die Gewerbesteuer.
Für natürliche Personen und Personengesellschaften gibt es einen Freibetrag von 24.500 Euro. Für juristische Personen des privaten Rechts ist es 5.000 Euro.
Hebesätze und ihre Bedeutung
Der Gewerbesteuerhebesatz wird von der Gemeinde festgelegt. Er variiert zwischen 200% und 900%. Dieser Hebesatz beeinflusst die Steuerbelastung der Unternehmen.
Hohe Hebesätze können Unternehmen abschrecken. Niedrige Hebesätze ziehen sie an.
Die Gewerbesteuer ist komplex. Sie hängt von vielen Faktoren ab. Online-Rechner oder spezifische Formeln helfen bei der genauen Berechnung.
Grundsteuer und ihre Reformierung
Die Grundsteuer ist eine wichtige Einnahmequelle für Gemeinden in Deutschland. Im Jahr 2022 brachte sie etwa 15 Milliarden Euro ein. Das macht sie zu etwa 11% der kommunalen Steuereinnahmen.
Die Grundsteuer basierte bislang auf alten Einheitswerten. Viele fanden das unfair. Deshalb plant der Gesetzgeber eine umfassende Reform. Diese soll bis 2025 umgesetzt werden.
Das Ziel der Reform ist eine gerechtere Besteuerung. Zukunftshall Grundstücke und Gebäude nach aktuellen Bodenrichtwerten und Durchschnittsmieten bewertet werden. So soll die Steuer besser zum tatsächlichen Wert der Immobilie passen.
Um die Reform umzusetzen, müssen rund 36 Millionen Grundstücke neu bewertet werden. Das bedeutet viel Arbeit für die Verwaltung. Die Reform wird auch die Steuerlast für Immobilienbesitzer ändern.
Einige müssen mehr, andere weniger Steuern zahlen. Um Erhöhungen zu vermeiden, können Gemeinden weiterhin eigene Hebesätze festlegen. Trotzdem ist die Reform sehr komplex und umstritten.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Gesamtaufkommen Grundsteuer (2022) | ca. 15 Milliarden Euro |
Anteil an kommunalen Steuereinnahmen (2022) | ca. 11% |
Gesamtaufkommen Grundsteuer B (2022) | 14,9 Milliarden Euro |
Gesamtaufkommen Grundsteuer A (2022) | 0,4 Milliarden Euro |
Durchschnittlicher Hebesatz Grundsteuer B (2021) | 481% |
Kommunale Verbrauch- und Aufwandsteuern
In Deutschland nennt man Aufwandsteuern „örtliche Steuern“. Sie sind Gemeindesteuern, die nicht überall erhoben werden. Die Hundesteuer ist ein Beispiel dafür, während die Zweitwohnungssteuer nur in einigen Gemeinden fällig wird.
Aufwandsteuern sind Teil der Kommunalabgaben. Ihre Grundlage bildet das Kommunalabgabengesetz (KAG) des jeweiligen Bundeslandes. Sie basieren auf Konsumausgaben für das persönliche Leben. Dazu zählen Steuern wie Beherbergungsabgabe, Kraftfahrzeugsteuer, Spielautomatensteuer oder Vergnügungssteuer.
Hundesteuer und Zweitwohnungssteuer
Die Hundesteuer findet man in den meisten Gemeinden. Die Zweitwohnungssteuer hingegen kommt nur in einigen vor. Diese Steuern helfen nicht nur, Einnahmen zu sichern, sondern können auch Verhaltensweisen beeinflussen.
Weitere lokale Steuern
- Jagdsteuer: Eine weitere lokale Steuer ist die Jagdsteuer, die teilweise von Gemeinden erhoben wird.
- Fischereisteuer: Einige Gemeinden erheben auch eine Fischereisteuer.
- Verpackungssteuer: Eine relativ neue Form der Aufwandsteuer ist die Verpackungssteuer, die beispielsweise in Tübingen eingeführt wurde und vom Bundesverwaltungsgericht für rechtmäßig erklärt wurde.
Die Erhebung dieser Steuern basiert auf dem jeweiligen Kommunalabgabengesetz. Sie müssen durch eine kommunale Satzung geregelt werden.
Aufwandsteuer | Beschreibung | Relevante Rechtslage |
---|---|---|
Hundesteuer | Steuer auf das Halten von Hunden in der Gemeinde | Kommunalabgabengesetz (KAG) |
Zweitwohnungssteuer | Steuer auf das Halten einer Zweitwohnung in der Gemeinde | Kommunalabgabengesetz (KAG) |
Vergnügungssteuer | Steuer auf gewerbliche Unterhaltungsangebote wie Spielautomaten | Kommunalabgabengesetz (KAG) |
Jagdsteuer | Steuer auf das Ausüben der Jagd in der Gemeinde | Kommunalabgabengesetz (KAG) |
Fischereisteuer | Steuer auf das Ausüben der Fischerei in der Gemeinde | Kommunalabgabengesetz (KAG) |
Verpackungssteuer | Steuer auf die Verwendung von Einwegverpackungen | Kommunalabgabengesetz (KAG) |
Diese Aufwandsteuern helfen den Gemeinden, mehr Einnahmen zu erzielen. Sie können auch das Verhalten der Bürger beeinflussen. Ihre Erhebung folgt den Kommunalabgabengesetzen der Bundesländer.
Beiträge für kommunale Einrichtungen
In Gemeinden sammeln sie Beiträge, um öffentliche Einrichtungen zu finanzieren. Diese Beiträge helfen, die Kosten für die Einrichtungen zu decken. Es gibt zwei Hauptarten: Erschließungsbeiträge und Anschlussbeiträge.
Erschließungsbeiträge decken die Kosten für neue Baugebiete ab. Dazu gehören Straßenbau und Leitungsverlegung. Sie werden nach der Größe oder Nutzfläche berechnet.
Anschlussbeiträge finanzieren den Anschluss an öffentliche Einrichtungen. Das beinhaltet Wasser- oder Abwassernetze. Die Kosten werden nach dem tatsächlichen Anschluss berechnet.
Beitragsart | Zweck | Berechnungsgrundlage |
---|---|---|
Erschließungsbeiträge | Finanzierung der Erschließung neuer Baugebiete | Grundstücksgröße, Nutzfläche |
Anschlussbeiträge | Finanzierung des Anschlusses an kommunale Einrichtungen | Tatsächliche Anschlusskosten |
Beide Arten von Beiträgen folgen dem Kostendeckungsprinzip. Das heißt, die Beiträge dürfen die Kosten nicht überschreiten. Gemeinden müssen daher genau berechnen, wie viel sie einnehmen.
Gebührenerhebung in Gemeinden
Gebühren sind eine wichtige Einnahmequelle für Kommunen. Man unterscheidet zwischen Verwaltungsgebühren und Benutzungsgebühren. Verwaltungsgebühren fallen an, wenn man eine Amtshandlung der Gemeinde nutzt, wie die Ausstellung eines Personalausweises.
Benutzungsgebühren werden für die Nutzung öffentlicher Einrichtungen erhoben. Zum Beispiel für die Entsorgung von Abfallgebühren oder die Bestattung auf einem Friedhofsgebühren.
Verwaltungsgebühren
Verwaltungsgebühren müssen bezahlt werden, wenn man eine Leistung der Gemeinde beantragt. Dazu zählen Gebühren für Auskunftserteilungen und Antragsbearbeitungen. Die Höhe der Gebühren hängt vom Verwaltungsaufwand ab und soll den Kostendeckungsgrad der Gemeinde erhöhen.
Benutzungsgebühren
Benutzungsgebühren werden für die Nutzung kommunaler Einrichtungen erhoben. Dazu gehören Abfallgebühren und Friedhofsgebühren. Auch Gebühren für Sportstätten, Schwimmbäder oder Kultureinrichtungen fallen hierunter.
Die Kalkulation der Benutzungsgebühren muss regelmäßig überprüft werden. So kann man einen kostendeckenden Betrieb gewährleisten.
Gebühren helfen, die finanzielle Belastung des Gemeindehaushalts zu reduzieren. Sie ermöglichen eine verursachergerechte Finanzierung öffentlicher Leistungen.
Erschließungs- und Straßenausbaubeiträge
In Deutschland sind Erschließungsbeiträge und Straßenausbaubeiträge wichtig für Gemeinden. Sie finanzieren den Bau und die Pflege von Straßen. Erschließungsbeiträge decken die Kosten für neue Straßen ab. Straßenausbaubeiträge helfen bei der Verbesserung oder Erneuerung.
In den letzten Jahren hat sich viel verändert. Einige Bundesländer haben Straßenausbaubeiträge abgeschafft. Sie ersetzen sie durch wiederkehrende Beiträge, um die Kosten für Anwohner zu senken.
Erschließungsbeiträge
Studien zeigen, dass Anwohner in den meisten Gemeinden 90% der Kosten tragen. In einigen Orten, wie Schöneiche, müssen Anwohner bis zu 75% der Straßenkosten übernehmen. Der Anteil, den Anwohner zahlen, hängt von der Straßenbedeutung ab.
Straßenausbaubeiträge
Die Diskussion um Straßenausbaubeiträge ist in Deutschland heftig. Viele Bundesländer haben sie abgeschafft, wie Hamburg und Bayern. In Nordrhein-Westfalen und Hessen wurden die Beiträge reduziert.
Nur in Rheinland-Pfalz sind Straßenausbaubeiträge Pflicht. Ab 2024 sollen die Beträge für Anwohner nicht mehr in die Höhe schießen. Stattdessen werden wiederkehrende Gebühren eingeführt.
Bundesland | Status der Straßenausbaubeiträge |
---|---|
Baden-Württemberg | Abgeschafft |
Bayern | Abgeschafft |
Berlin | Abgeschafft |
Brandenburg | Abgeschafft |
Bremen | Abgeschafft |
Hamburg | Abgeschafft |
Hessen | Abgeschafft (teilweise) |
Mecklenburg-Vorpommern | Abgeschafft |
Niedersachsen | Teilweise abgeschafft |
Nordrhein-Westfalen | Reduziert |
Rheinland-Pfalz | Weiterhin Pflicht |
Saarland | Teilweise abgeschafft |
Sachsen | Teilweise abgeschafft |
Sachsen-Anhalt | Abgeschafft |
Schleswig-Holstein | Weiterhin erhoben |
Thüringen | Abgeschafft |
Es gibt keine einheitliche Lösung für Erschließungs- und Straßenausbaubeiträge. Jede Gemeinde muss selbst entscheiden, wie sie Straßen finanzieren will. Sie müssen bestimmen, welche Kosten für Anwohner angemessen sind.
Kur- und Fremdenverkehrsbeiträge für Tourismusgemeinden
Gemeinden, die viel vom Tourismus haben, können Übernachtungsgäste zur Kurtaxe heranziehen. Sie können auch von Unternehmen, die vom Tourismus profitieren, einen Fremdenverkehrsbeitrag einnehmen. Diese Gelder helfen, die touristische Infrastruktur und Aktivitäten in der Region zu finanzieren.
Die Kurtaxe zahlen Menschen, die in der Gemeinde ohne Hauptwohnsitz sind. Sie hilft, die Kosten für Freizeiteinrichtungen, Veranstaltungen und den öffentlichen Nahverkehr zu decken. Die Kurtaxe variiert je nach Saison und Gemeinde.
Der Fremdenverkehrsbeitrag geht an selbstständige Unternehmen, die vom Tourismus profitieren. Die Kommune setzt den Beitragssatz fest. Diese Mittel werden für Marketing, Veranstaltungen und die touristische Infrastruktur verwendet.
Weiterführende Links und Quellen
- Steuerklassen in Deutschland
- https://www.stmi.bayern.de/kub/komfinanzen/abgabenrecht/index.php
- https://fm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-fm/intern/Publikationen/171214_Steuertipps_Kommunen.pdf
- https://www.studysmarter.de/studium/rechtswissenschaften/oeffentliches-recht/kommunalabgabenrecht/