Die Rennwett- und Lotteriesteuer ist eine spezielle Steuer, die auf Einnahmen aus Wetten und Lotterien in Deutschland erhoben wird. Sie betrifft Anbieter von Sportwetten, Lotterien und anderen Glücksspielarten und wird als Prozentsatz auf den Spieleinsatz berechnet.
Diese Steuer dient der Generierung von Staatseinnahmen und variiert je nach Art der Veranstaltung. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Rennwett- und Lotteriesteuer funktioniert, wer sie zahlen muss und welche Beträge erhoben werden.
Was ist die Rennwett- und Lotteriesteuer?
Die Rennwett- und Lotteriesteuer ist eine der ältesten Steuern in Deutschland. Sie betrifft Wetteinsätze bei Pferderennen, Sportwetten und Lotterien. Der Veranstalter zahlt diese Steuer an das Finanzamt.
Die Steuer gilt für Spiele im Inland und für Spieler in Deutschland. Lotteriespiele und Glücksspiele im Inland fallen unter die Lotteriesteuer. Sportwetten werden mit der Sportwettensteuer besteuert.
Seit dem 1. Juli 2021 zählen auch virtuelle Automatenspiele und Online-Poker dazu. Die Steuer wird in Bayern zentral vom Finanzamt München erfasst.
Die Steuer hilft, öffentliche Einrichtungen in Deutschland zu finanzieren. Es ist wichtig, die Regeln des Wohnsitzlandes oder des Veranstaltungsortes zu kennen.
Rechtliche Grundlagen der Glücksspielbesteuerung
Das Rennwett- und Lotteriegesetz (RennwLottG) aus dem Jahr 1922 ist wichtig für die Steuer von Lottosteuern, Wettbürosteuern und Spielbankensteuern in Deutschland. Es regelt Rennwetten, Lotterien, Ausspielungen, Sportwetten und wurde 2012 aktualisiert.
Bundesgesetzliche Regelungen
Das Gesetz sagt, dass Straftaten bei Totalisatoren oder Rennwetten mit Strafe geahndet werden. Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe sind möglich. Auch Werbung ohne Erlaubnis kann mit Strafe geahndet werden.
Zuständigkeit der Bundesländer
Die Bundesländer verwalten und erheben Lottosteuern, Wettbürosteuern und Spielbankensteuern. Sie bekommen auch die Einnahmen. Die Länder können auch eigene Regeln machen, wie Spielersperren oder Werbung.
Aktuelle Gesetzesänderungen
Am 25. Juni 2021 wurde das Rennwett- und Lotteriegesetz geändert. Es trat am 1. Juli 2021 in Kraft. Neue Regeln für virtuelle Automatenspiele und Online-Poker wurden eingeführt. Der Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag erlaubt auch Sportwetten für einige Veranstalter.
Steuerpflichtige Veranstaltungen und Spiele
In Deutschland müssen bestimmte Glücksspiele Steuern zahlen. Dazu zählen Lotterien, Sportwetten und Rennwetten, die in Deutschland gespielt werden. Seit 2021 zählen auch Online-Poker und virtuelle Automatenspiele dazu.
Auch ausländische Lose und Spielausweise, die in Deutschland gespielt werden, müssen Steuern zahlen. Der Veranstalter muss die Spiele beim Finanzamt anmelden.
Zu den steuerpflichtigen Veranstaltungen und Spielen gehören:
- Öffentliche Lotterien und Ausspielungen
- Sportwetten, einschließlich Fußballwetten
- Rennwetten auf Pferderennen (Totalisator wetten und Buchmacherwetten)
- Virtuelle Automatenspiele und Online-Poker seit 2021
Preisskat, Preisschießen und Preiskegeln sind nicht steuerpflichtig. Das liegt daran, dass es sich nicht um Zufallsspiele handelt. Die Steuer hängt von der Genehmigung und der Anzahl der Veranstaltungen ab.
Steuerpflichtige Veranstaltungen | Nicht steuerpflichtig |
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Steuerliche Behandlung von Sportwetten
Sportwetten unterliegen der Sportwettsteuer. Diese Steuer beträgt 5,3% des Wetteinsatzes. Das gilt für Wetten im Inland und online.
ODDSET-Wetten und deren Besteuerung
Die ODDSET-Wetten wurden von 16,66% auf 5% gesenkt. Das soll sie attraktiver machen.
Online-Sportwetten
Online-Sportwetten zahlen 5,3% Steuer. Seit 2021 gibt es eine einheitliche Steuer für alle Sportwetten.
Steueraufkommen im Sportwettenbereich
Seit 2015 kamen 554 Millionen Euro Steuern aus Sportwetten. Die Einnahmen gehen an die Bundesländer.
Steuerart | Steuersatz | Bemessungsgrundlage |
---|---|---|
Rennwettsteuer | 5,3% | Geleisteter Wetteinsatz abzüglich Rennwettsteuer |
Sportwettensteuer | 5,3% | Geleisteter Wetteinsatz abzüglich Sportwettensteuer |
Lotteriesteuer | 20% | Geleistetes Teilnahmeentgelt abzüglich Lotteriesteuer |
Virtuelle Automatensteuer | 5,3% | Geleisteter Spieleinsatz abzüglich Virtuellen Automatensteuer |
Online-Pokersteuer | 5,3% | Geleisteter Spieleinsatz abzüglich Online-Pokersteuer |
Die Lotteriesteuer im Detail
In Deutschland gibt es eine besondere Steuer für öffentliche Lotterien. Diese Steuer heißt Lotteriesteuer. Sie betrifft Klassenlotterien, Zahlenlotto und Fußballtoto. Der Steuersatz beträgt 20% des Preises der Lose.
Bei ausländischen Losen zahlt man 0,25 Euro Steuer pro Euro Preis. Man muss die Steuer beim Finanzamt anmelden, bevor man loswirbt. Der Veranstalter zahlt die Steuer, wenn er das Geld bekommt.
Es gibt Ausnahmen von der Steuer. Lotterien unter 1.000 Euro Steuerfreie sind befreit. Auch Lotterien, die für gemeinnützige Zwecke sind, fallen nicht unter die Steuer, wenn der Gewinn 40.000 Euro nicht überschreitet.
Fälligkeit und Anmeldung der Lotteriesteuer
- Die Steuer muss bis zum 15. Tag nach dem Anmeldungszeitraum bezahlt werden.
- Man muss die Lotterie 14 Tage vor dem Start beim Finanzamt anmelden.
Die Lotteriesteuer hilft dem Staat, Einnahmen aus Glücksspiel zu bekommen. So kann der Staat öffentliche Aufgaben finanzieren.
Steuerart | Steuersatz | Steuerschuldner | Fälligkeit |
---|---|---|---|
Lotteriesteuer | 20% des Bruttopreises | Veranstalter | 15. Tag nach Anmeldungszeitraum |
Sportwettensteuer | 5% des Spieleinsatzes | Veranstalter | 15. Tag nach Anmeldungszeitraum |
Totalisatorwettensteuer | 5% des Wetteinsatzes | Totalisatorbetrieber | 3 Tage nach Renntag |
Buchmacherwettensteuer | 5% des Wetteinsatzes | Buchmacher | 1 Woche nach Kalenderhalbjahr |
Besteuerung von Pferderennwetten
Pferderennwetten fallen unter die Rennwettsteuer. Diese Steuer beträgt 5% der Wetteinsätze. Das gilt für Totalisator wetten und Buchmacherwetten.
Die Steuer muss innerhalb einer Woche nach dem Ende eines Monats bezahlt werden. Das gilt, wenn kein anderes Zahlungsverfahren erlaubt ist. Veranstalter und Anbieter sind für die Zahlung verantwortlich.
Totalisatorwetten
Bei Totalisator wetten fließen die Einsätze in einen Topf. Die Spielbankensteuern für diese Wettarten betragen 5% des gesamten Wettumsatzes.
Buchmacherwetten
Buchmacherwetten werden direkt mit einem Buchmacher getätigt. Auch hier zahlt man 5% der Einsätze an Steuern.
Es ist wichtig, dass Anbieter die Steuern korrekt abführen. So vermeiden sie rechtliche Probleme.
Steuersätze und Bemessungsgrundlagen
Bei der Glücksspielsteuer, der Wettsteuer und der Lotterieabgabe gibt es unterschiedliche Steuersätze. Sportwetten und Pferderennwetten fallen mit 5% des Wetteinsatzes an. Für Lotterien zahlt man 20% des Nennwerts der Lose.
Seit 2021 gibt es neue Steuersätze für virtuelle Automatenspiele und Online-Poker. Die Steuer berechnet sich meist nach dem Spieleinsatz oder dem Lospreis.
Glücksspielart | Steuersatz | Bemessungsgrundlage |
---|---|---|
Sportwetten | 5% | Wetteinsatz |
Pferderennwetten | 5% | Wetteinsatz |
Lotterien | 20% | Lospreis |
Virtuelle Automatenspiele | 5,3% | Spieleinsatz |
Online-Poker | 5,3% | Spieleinsatz |
Die Steuersätze und Bemessungsgrundlagen der Glücksspielsteuer, Wettsteuer und Lotterieabgabe sind klar geregelt. Das sorgt für faire und gleichmäßige Steuern.
Pflichten der Veranstalter und Anbieter
Veranstalter von Glücksspielen wie Lotterien und Sportwetten müssen bestimmte Pflichten erfüllen. Dazu zählen Anmeldungen, Berechnungen und die Abführung von Steuern.
Anmeldepflichten
Veranstalter müssen ihre Glücksspielaktivitäten beim Finanzamt anmelden. Sie müssen die Steuer korrekt berechnen. Dann müssen sie diese Steuern rechtzeitig abführen.
Abrechnungsverfahren
- Bei Lotterien muss die Steuer vor dem Verkauf der Lose entrichtet werden.
- Für Sportwetten ist die Steuer am 15. Tag nach dem Anmeldungszeitraum fällig.
- Veranstalter ohne Sitz in Deutschland müssen einen Steuerbevollmächtigten in Deutschland benennen.
- Es ist wichtig, genaue Aufzeichnungen über Wetteinnahmen und Gewinne zu führen.
Steuerpflichtiges Ereignis | Steuersatz | Fälligkeit |
---|---|---|
Lotterien und Ausspielungen | 20% des Nennwerts der Lose | Vor Beginn des Losverkaufs |
Sportwetten | 5% des Nennwerts oder Spieleinsatzes | 15. Tag nach Anmeldezeitraum |
Die Umsetzung der steuerlichen Pflichten erfordert Fachwissen. Es kann für Veranstalter herausfordernd sein. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig mit dem Finanzamt zu sprechen. So vermeidet man Unsicherheiten.
Virtuelle Automatenspiele und Online-Poker
Seit Juli 2021 unterliegen virtuelle Automatenspiele und Online-Poker der Besteuerung. Dies zeigt, wie wichtig Online-Glücksspiele geworden sind. Ziel ist es, alle Arten von Glücksspielen fair zu besteuern.
Online-Poker und virtuelle Automatenspiele werden nach den Paragrafen 36 und 46 des Rennwett- und Lotteriegesetzes besteuert. Es gibt einen Abzug von 5,3 Prozent der Bemessungsgrundlage. Die Lotteriesteuer bleibt bei 20 Prozent.
Diese Änderungen helfen, Spielsucht zu bekämpfen. Sie sollen illegales Glücksspiel legal machen. Das neue Gesetz soll am 1. Juli 2021 in Kraft treten.
- Online-Poker und virtuelle Automatenspiele unterliegen ab Juli 2021 der Besteuerung nach dem Rennwett- und Lotteriegesetz.
- Die Besteuerung beträgt 5,3 Prozent der Bemessungsgrundlage, die Lotteriesteuer bleibt bei 20 Prozent.
- Die Neuregelungen sollen Spielsucht bekämpfen und illegales Glücksspiel in die Legalität überführen.
Der Gesetzgeber will, dass alle Glücksspielarten fair besteuert werden. Online-Poker und virtuelle Automatenspiele sind jetzt Teil der Besteuerung. Diese Schritte sollen das Glücksspiel sicherer und regulierter machen.
Steueraufkommen und Verteilung
Die Rennwett- und Lotteriesteuer ist wichtig für das deutsche Steuersystem. Im Jahr 2021 brachten sie 0,3% der Steuereinnahmen ein. Trotz des kleinen Anteils sind die Einnahmen doch hoch.
Im Jahr 2017 kamen 1,837 Milliarden Euro durch diese Steuern zusammen. Diese Gelder gehen voll an die Bundesländer. Sie sind für die Regulierung und Besteuerung des Glücksspiels zuständig.
2015 brachte die Lotteriesteuer 1,4 Milliarden Euro ein. 2014 kamen durch Sportwetten 225,68 Millionen Euro dazu.
Die Einnahmen werden nach einem Schlüssel auf die Bundesländer verteilt. Dieser Schlüssel berücksichtigt die Besonderheiten jedes Bundeslandes. So helfen diese Steuern nicht nur bei den Steuern, sondern auch bei den Haushalten der Länder.